Denken wir einmal an etwas ganz Anderes, denn es gibt für uns Erdenbürger eine schlechte Nachricht: Ewig bleibt unser Universum nicht bestehen. Das muss Capa-kaum an dieser Stelle einmal klar und deutlich mitteilen – denn dessen sind sich die Wissenschaftler ganz sicher, wenngleich diese sich auch uneins sind, auf welche Weise es sich von seinem Dasein verabschieden wird.
Ohne sich in die unermesslichen Höhen mathematischer Astronomie begeben oder sich in den Tiefen des Weltalls verlieren zu wollen, bringt das für den (interessierten) Nicht-Experten naturgemäß oberflächlich bleiben müssende Studium der verschiedenen wissenschaftlichen Überlegungen eine prinzipielle Erkenntnis: Wie immer man zum Ergebnis gelangt, dass mit dem Universum irgendwann einmal Schluss sein wird – schuld daran ist jedenfalls die Dunkle Materie, jene Energie, die zuständig ist für das gegenwärtig rasend schnelle Ausdehnen unseres Kosmos. Und auf dieser Basis gibt es, so die neuesten Überlegungen der Wissenschaft, im Wesentlichen drei Szenarien, die Capa-kaum in Kurzform hier darlegen möchte.
Da wäre zuerst einmal die Variante des Big Crunch, also des „großen Zusammenkrachens“. Das ist die Annahme, dass diese Dunkle Energie irgendwann einmal immer schwächer wird – und wenn einmal die Anziehungskraft der Materie stärker ist, dann zieht sich das Universum wieder zusammen und es kommt letzten Endes zum Big Crunch. Aus die Maus.
Dann gibt es die zweite These, dass die Dunkle Materie konstant bleibt und irgendwann zum Big Freeze des Universums führt. Denn wenn sich der Kosmos immer und immer weiter ausdehnt, wird irgendwann einmal die Materie im All nicht mehr dicht genug sein, um Sterne bilden zu können. Und wenn den Sternen dieser ihr „Brennstoff“ ausgeht, friert sozusagen alles ein, bleiben kalte Restmaterie, tote Sterne und Planeten übrig, die dann ein „gefundenes Fressen“ für die Schwarzen Löcher sind. Klingt ziemlich unwirtlich.
Und drittens der Big Rip, das „große Zerreißen“ des Universums. Wenn nämlich die Dunkle Energie langsam und immer schneller immer stärker würde, dann wird der ganze Kosmos in fernen Tagen regelrecht auseinander gerissen: Zuerst flögen die Galaxien weg, dann deren Sterne und Planeten und schließlich sogar die einzelnen Atome. Eine Horrorvorstellung.
So, jetzt zum Schluss noch die gute Nachricht: Einige Zeit wird es noch dauern, bis eines dieser Szenarien eintreten wird. Der Big Crunch wird frühestens in etlichen Hundert Milliarden Jahren eintreten, wie es heißt. Der Big Freeze wird bis zu seinem Beginn überhaupt mindestens 100 Billionen Jahre auf sich warten lassen. Am schnellsten käme der Big Rip auf unser Universum zu – nämlich in bloß 30 bis 50 Milliarden Jahren.
Also: Selbst wenn wir unsere weitere persönliche Lebenserwartung dank medizinischen Fortschritts in Zukunft vielleicht noch in mehr Jahrzehnten als bisher bemessen mögen – zumindest in Hinsicht des endgültigen Endes des Universums haben wir und unsere Nachfahren der nächsten Zeit nichts zu befürchten.